Ihr Lieben, meine Mutter hatte Geburtstag (einen runden!) und ich weiß nicht, ob noch jemand jemanden kennt, der Krimskrams nicht leiden kann, aber wenn man meine Mutter wirklich ärgern will, dann schenkt man ihr etwas, das man „einfach irgendwo hinstellen kann“. Überflüssig! Also dachten wir, wir schenken ihr Zeit mit uns. Irgendwo, wo sie nicht weglaufen und arbeiten kann und das trotzdem nicht zu weit weg ist von all den Kindern, um die sie sich sonst noch so kümmert. Was wäre da von Köln aus also zu machen? Genau, Amsterdam! Tolle Stadt, gut zu erreichen. Als dann auch noch FeWo-direkt anfragte, ob wir nicht Lust hätten, an einem Wochenende mal eine Ferienwohnung zu testen, waren das genug Winke mit dem Zaunpfahl. Wir sollten da hin! Juhuu.
Die richtige Wohnung finden
Wir suchten also erstmal nach einem Termin (schwierig!) und dann nach einer Ferienwohnung für uns vier. Uh, es gab echt einige Wohnungen in Amsterdam im Angebot, also filterten wir und schauten nach Fotos. So ein Mini-Familienurlaub bietet ja auch so seine Herausforderungen, aber wir fanden schnell und einfach gleich mehrere potentielle Wohnungen. Die Anfrage war schnell gestellt, doch dann hörten wir erstmal vom Vermieter nichts mehr. Also schauten wir uns weiter um und verliebten uns in ein Hausboot. Mist, das hätten wir mindestens drei Nächte nehmen müssen, wir wollten aber nur zwei. Also weiter geschaut. Eine Wohnung war noch toll, hatte aber nur zwei Doppelbetten und mein Bruder und meine Mutter in einem Bett? Nee, eher nicht.
Schließlich fanden wir DIE Wohnung. Super schön und persönlich eingerichtet. Zwei Schlafzimmer. Eins mit Himmelbett und eins mit zwei Einzelbetten, DIREKT in der City, total zentral, so dass wir alles Wichtige zu Fuß erreichen konnten. Auf dem Foto oben: Links der Ausblick aus dem Fenster, in der Mitte das Esszimmer und rechts die nächste Straßenecke... Der Vermieter (der kaut Klingelschild ein echter Lord war!) schickte uns Infomaterial zur Umgebung und antwortete auch umgehend auf unsere Anfrage zu einem Parkplatz in der Nähe der Wohnung. Natürlich wohnen wir sonst nicht so üppig, aber immerhin war das ein Geschenk zum runden Geburtstag und hatten als Blogger das Glück, unterstützt zu werden (dafür schreiben wir hier ja auch sechs Tage die Woche;-)). Die Reise konnte also beginnen!
Die Ankunft samt Reiz-Überflutung
Bruder fuhr, Mutter sorgte als Beifahrerin für Snacks und ich lernte auf der Rückbank mit der Tochter Englisch. Das Parkhaus, das wir ansteuerten, war natürlich voll belegt, aber auch da fanden wir schnell ein neues. Und dann hieß es: Orientierung, Baby! Wenn überall Grachten den Weg säumen, dann kommt man schon mal durcheinander. Wir tranken erstmal Kaffee in einem Eck-Café auf der Wolvenstraat, um die Zeit bis zum Vermieter-Treffen zu überbrücken. Und dann durften wir rein in unsere Wohnung. So herrlich, mal in ganz anderem Stil zu wohnen und aus den Bildern und Vasen herauszulesen, welche Person hier wohl eingerichtet hat. Zum Abendessen saßen wir draußen, wir hatten – noch – Glück mit dem Wetter. ABER! „Bah, Mama, warum stinkt das hier so?“ Die Tochter hielt sich die Nase zu. Hinter uns wurde Marihuana geraucht! Welcome to Amsterdam!
Es war nicht die einzige Begegnung dieser Art und wir versuchten, zu erklären, warum das in diesem Land erlaubt war und in unserem nicht (und hofften, dass sich der Gestank so einprägen würde, dass sie sich auch später dran erinnern würde). Am Abend fielen wir müde ins Himmelbett und träumten von Fahrrädern. Von denen wird man nämlich permanent fast überfahren. Überhaupt waren so viele Menschen in der Stadt, das war schon beeindruckend für uns Landeier.
Sightseeing in Amsterdam
Der nächste Morgen brachte Pancakes. Der Vermieter hatte uns den besten Pfannkuchen-Laden empfohlen und wir bekamen tatsächlich noch einen Platz. Hmm, war das lecker, besonders die Poffertjes! Wir besuchten dann noch Angela Merkel, Obama und die Mona Lisa bei Madame Tussauds (Tipp: Die Karten in einem der vielen Tourismusbüros kaufen, dann kann man an der langen Schlage vorbei direkt ins Museum reinmarschieren). Von dort aus gingen wir zum Schiffsanleger am Hauptbahnhof, leider regnete es da schon, also nahmen wir ein überdachtes Boot, schipperten über die Grachten und lachten über ein junges Paar, das die Tour komplett verschlief – immerhin Arm in Arm.
Und während Oma und Bruder sich nach der Tour nach Hause zum Päuschen aufmachten, ging für mich und das Töchterlein die Shoppingtour los. Niemand wird es uns glauben, aber außer einem schwarzen Pulli für mich fanden wir einfach nichts. Und das war vollkommen in Ordnung so. Denn allein durch Amsterdams kleine Lädchen zu hopsen, hat schon so viel Spaß gemacht, dass wir keine Einkaufstütchen brauchten, um etwas von der Tour mitzunehmen. Danach war dann aber wirklich kurz Couch angesagt, puh, wie viele Kilometer hatten wir heute zu Fuß erledigt? Für die Zehnjährige kein Problem…aber Mutti, nun ja. Ein bisschen Dachterrasse, ein bisschen glotzen und quatschen mit der Family machten die platten Füße wett.
Am Abend brachten wir der Tochter bei, im Restaurant nicht immer gleich Igitt und Bah zu rufen, wenn eben keine Pommes, sondern exotische Couscous-Gerichte serviert werden ;-) Beim abendlichen Abschiedsspaziergang erwartete uns dann eine weitere Amsterdam-spezifische Erfahrung… rote Lichter in Fenstern. Frauen dahinter. In Unterwäsche. Nun hatten wir grad so fein die Drogenpolitik erklärt, nun das… ich sag Euch, es wurde ein sehr amüsanter Abend und die Tochter hat bestimmt viel mitgenommen. Wir haben versucht, alles so zu erklären, wie es ist. Und ich glaube, das kam an. Was für intensive Tage.
Was wir aus Amsterdam mitnehmen
Am nächsten Morgen gab es noch ein kurzes Frühstück draußen (mit Decke!) mit Blick auf die Gracht. Und dann gings zurück Richtung Heimat. Ein Stück Amsterdam haben wir uns aber auf jeden Fall mitgenommen. Ihr glaubt nicht, wie viel da die Tochter den Brüdern zu erzählen hatte, als wir wieder in Deutschland ankamen. Das sind die Erlebnisse, die man dann eben nicht so schnell wieder vergisst.An dieser Stelle nochmal Dank an FeWo-direkt, die dieses Wochenende für uns möglich gemacht haben.