
Doch, sagte der Mann, ist doch schön! Die bunten Blätter, die Herbstsonne, das zu Hause warm einmuckeln. Und da dachte ich: nee. Das ist doch alles nur Schönrederei, weil wir die Sommer und die Wärme so vermissen.
Aber nein, sagte der Mann, den Sommer könne man doch eben nur so genießen, weil es Herbst und Winter gebe. Der Wechsel mache es eben aus.
Und ich weiß, dass es viele gibt, die den Herbst mögen und selbst ich fand schon mal diese bunten Blätter toll und die Atmosphäre, aber in diesem Jahr tue ich mich eben besonders schwer.
Ich möchte keine Kastanienmännchen basteln, bei denen eh immer nur di Streichhölzer abbrechen.
Ich möchte nicht im Dunkeln (gefühlt: mitten in der Nacht) aufstehen
Ich möchte nicht den Kindern die vielen Schichten Klamotten vorschreiben, die viel mehr Wäsche und Anzieh- und Ausziehaufwand bedeuten
Ich möchte nicht die Matschschuhe in der Diele stehen haben
Ich möchte nicht nach dem Duschen morgens frieren
Ich möchte nicht wieder so viel Zeit im Haus verbringen
Ich möchte nicht diese Erkältungen
Ich möchte nicht diese dauernden Heiß-Kalt-Wechsel zwischen beheizter Wohnung und kaltem Draußen
Ich möchte nicht diese trockene Heizungsluft atmen
Ich möchte nicht mal bunte Blätter sammeln, um sie an die Fensterscheiben zu hängen, weil ich eigentlich gern noch zwei Monate Sommer hätte.
Mit Bikini, mit Draußen-Sitzen, mit Nicht-Frieren, mit Licht und Helligkeit. Nun ja, so freu ich mich eben auf das nächste Jahr und hoffe sehr, dass der Winter nicht zu hart wird.
Danke, dass ich das mal sagen durfte, es musste einfach mal raus.
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