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"Ich bin die Affäre eines Mannes" - Gastbeitrag von Pia

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Ein Hotelzimmer in Deutschland.

Ich liege auf dem Bett und warte. Er ist später als sonst. Ich verbiete mir die Gedanken darüber, was ihn aufgehalten haben könnte.

Gerade war ich mich in der großen Dusche frischmachen. Wie ein kurzer schöner Urlaub ist es, jedes Mal.

Einfach abschalten. Abschalten vom Alltag. Dinge machen, die ich mit den Kindern nie mache.

Werde ich den Kindern irgendwann mal davon erzählen wenn sie größer sind?

Eine fremde Stadt, in der mich keiner kennt. Schon fast ein Doppelleben, so wie er es führt.

Es ist ein Doppelleben.

Wir lernten uns bei einer Familienfeier kennen. Er kam alleine. Seine Frau hatte an diesem Tag einen wichtigen Geschäftstermin wie ich viel später erfuhr.

Er betrat das Zimmer und mir wurde warm. Mein Herz setzte kurz aus. Um mich herum wurde es still für mich. Ich bekam nichts mehr mit. Das war vor einem Jahr.

Wir unterhielten uns den ganzen Abend angeregt. Immer wieder kurze Berührungen. Unbeabsichtigt. Am Ende tauschten wir Nummern aus. Bis dahin wusste ich nicht, dass er vergeben ist. Ein Freund von der Familie, die uns eingeladen hatte.

Drei Wochen später bekam ich eine Nachricht von Ihm. Er könne mich nicht vergessen. Irre in seiner Stadt umher und würde mich gerne wieder treffen.

Wir schrieben und schrieben und schrieben. Bis ich den Entschluss fasste und wir ein Treffen ausmachten.

Ein großer Park in seiner Stadt. Ein Spaziergang, dann Brunchen.

Er verzauberte mich. Sein Lachen war einmalig und ist es nach wie vor. Immer wieder diese vertrauten Berührungen.

Mein Herz tanzte.

Dann wurde er ernst. Er sei verheiratet. Er ist verheiratet!

Er würde mich gerne mit zu sich nehmen, aber seine Frau sei zuhause. Mir fiel alles aus dem Gesicht.

Er tat verständnisvoll und meinte, so etwas wie mit mir habe er noch nie erlebt, er wisse, dass es nicht einfach werde, aber er wolle mich und würde alles für ihn Machbare geben.

Worte. Einfache Worte.

Ich fuhr nach Hause, um nachzudenken. Es vergingen Tage und ich musste immer wieder an ihn denken.

Was konnte ich verlieren? Nichts. Ich hatte und habe mein Leben. Wie weit wollte ich gehen? Konnte ich dies mit meinem Gewissen vereinbaren?

Ich liebe meine Unabhängigkeit. Ich bin unabhängig. Er geht fremd. Nicht ich.

Wir könnten eine schöne Zeit haben. Kopfloser Sex. Lachen und Lieben, bis sich das Zeitfenster schließt.

Irgendwann meldete ich mich, ich konnte nicht anders - und wir verbrachten zwei wundervolle ganze Tage miteinander.

In einem Hotelzimmer mitten in seiner Stadt.

Er suchte es aus. Wir checkten gemeinsam ein. Ich machte die Unterlagen, denn ich kam ja von außerhalb. Er musste nur seinen Namen angeben. Er war nervös und ich schmolz.

Es war schön, ihn so unsicher zu sehen. Sonst wirkte er immer so stark.

Was er seiner Frau erzählte, darüber will ich einfach nicht nachdenken.

Leben.

Fühlen.

Es ist wie ein Eintauchen in eine andere Welt. Ein Wochenende frei sein, bevor man wieder in seine Welt, die man liebt, abtauchen kann.

Das Hotelzimmer, das wir dieses Mal gewählt haben, hat sogar einen Kamin. Es ist zwar nur ein Sender im großen Flat-TV, der an der Wand hängt, aber es knistert. Das Bett ist riesig und hat wunderbare viele Kissen. Ich freue mich auf die Zeit mit ihm, bis er morgen früh wieder nach Hause fährt. Aber für diese Nacht hat er sich für mich entschieden und ich werde es genießen, soviel steht fest.

Wohin es geht, weiß ich nicht. Ich lebe jetzt und möchte das in vollen Zügen genießen, auch wenn ich dafür den Kopf ausmachen muss. Es fühlt sich gut an. Mehr zählt für mich nicht.

Ich habe mich für dieses Modell absichtlich entschieden, denn nur so kann ich meine Unabhängigkeit behalten, flirten und lachen in meiner Stadt, um dann alle 14 Tage in seine Stadt zu flüchten und zu genießen und mich komplett fallen zu lassen.

Fotoquelle: pixabay

Tags: Fremdgehen, Sex, Mutter, Beziehung, Sexualität, Frausein, Leben, Verantwortung0Gastbeiträge

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