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Blitzableiter-Dialoge: Exklusiver Einblick in die ehrlichen Gedanken zweier Mütter

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Ihr Lieben, neulich fragte uns eine Leserin, ob wir auch so viel auf Whatsapp unterwegs seien. Wir wussten erstmal nicht, was sie damit meinte - dann schickte sie uns Screenshots. Screenshots von einem Dialog, den sie am Abend zuvor mit einer anderen Mutter aus ihrem Bekanntenkreis geführt hatte.
 
Sie sagte, ohne Whatsapp würde sie mittlerweile durchdrehen und dass doch sicherlich jede Mama solche "Blitzableiter"-Dialoge bräuchte. Und ja, konnten wir da sagen, natürlich kennen auch wir das. Und natürlich greifen auch wir ab und zu zum Handy. Wir haben uns in all dem also wiedererkannt.
 
Und damit ihr das auch könnt, haben wir die Mama gefragt, ob wir den Dialog hier anonymisiert veröffentlichen dürfen. Und tadaaa, hier ist er. In den Hauptrollen: Eine Dreifach- und eine Zweifachmutter. Ihr führt doch auch solche Gespräche, oder?! Los geht´s:
 

Ich hab irgendwie grade die Krise.
 

Das darfst du auch haben.
 

Irgendwie hab ich gerade das Gefühl, dass alle in der Familie so ihr Ding machen und mich aber niemand fragt, was ich eigentlich will.
 

Weißt du denn, was du willst?
 

Ich hab echt das Gefühl, dass ich komplett selbstverständlich bin für alle. Und null wertgeschätzt.
 

Das kenn ich.
 

So, als seien meine Bedürfnisse zweitrangig.
 

Hauptsache, wir funktionieren, ja.
 

Zum Glück kennst du das. Es ist alles selbstverständlich. Immer. Dass man sich pausenlos hinten anstellt.
 

Klar, was meinst du, warum wir beide so gern ins Büro fahren! Weil da wenigstens mal jemand Danke sagt.
 

Ja! Genau! Und ich finde es so krass, wie viel selbstverständlicher sich mein Freund seinen Raum nimmt. Und zwar NIE mit schlechtem Gewissen. Der geht und ist weg.
 

Wie bei uns. Und wenn ich die ganzen Väter in meiner Timeline sehe! Die plötzlich Radfahren als Hobby haben und täglich zwei, drei Stunden auf der Piste sind. Neben dem Job. Da geht mir der Dampfpilz durchs Gehirn.
 
Ohne an die Family zu denken...
 
Kennst du EINE Mutter, die so ein intensives Hobby hat?
 
Hahahaha. Du hast so recht. Und wir mal weggehen, organsisieren wir uns vorher tot. Babysitter, Not-Babysitter. Schauen, dass alles im Kühlschrank ist, die Flaschen parat stehen.. oder wenn das Kind krank wird. Boah. Da geht er arbeiten wie immer - und ich jongliere wie ein Zirkusclown und muss alles verschieben. Wie selbstverständlich. Ich hab ja schließlich NUR den Teilzeitjob. Da kriege ich heute echt die Krise drüber. Heute nervt es mich total.
 
Weißt du was? Ich hab mir auch vorgenommen, dreister zu werden. Einfach zu sagen: bin übrigens Dienstagabend weg. Ohne Orga vorher. Einfach so. Und dabei fühle ich mich total cool und abgeklärt. dabei macht er das schon immer so ;-)
 
Ach mann, meiner ist echt ein guter Vater, aber zeitlich eben total unterrepräsentiert.
 
Und dafür kriegt er dann noch kräftig Rentenpunkte, dafür dass er sein egregeltes Leben einfach weiterführen kann und wir immer Feuerwehr spielen.
 
Mich macht heut einfach fertig, dass niemand Danke sagt. Zu nichts.
 
Ich kenn das. Echt.
 
Das beruhigt mich etwas. Ich geh jetzt mal schlafen. Danke dir!
 
Du?
 
Ja?
 
Danke, dass du das alles so toll machst.
 
 
Tags: Mutter, Solidarität, Partnerschaft, Gleichberechtigung, Kinder, Verantwortlichkeiten, Organsiation, Familie, Alltag0Gastbeiträge

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