Ihr Lieben, unsere Leserin Simone hat die Schnauze voll von Kindergeburtstagen und hat für sich und ihre Familie beschlossen: Nicht mehr mit uns! Hier schreibt sie über ihre Beweggründe - und welche Alternativen sie gefunden hat.
"Es ist ja nicht so, als hätten wir nicht schon etliche Kindergeburtstags-Ideen umgesetzt. Vom Ritter-Geburtstag mit Bogen schießen und Stockbrot oder Erlebnis-Geburtstag im Kinder-FunPark bis hin zum Kinobesuch oder auch zu Hause feiern war alles dabei.
Aber es musste in unserem Umkreis immer alles höher, weiter, schneller sein. Als unsere Tochter irgendwann auf einem Geburtstag eingeladen war und ins Tonstudio gefahren wurde, um mit den anderen Kindern eine eigene CD aufzunehmen... war für mich das Fass aber voll.
Das war der Moment, in dem wir dann mal die Kosten aufgerechnet haben und beschlossen, dass wir in diesem Wettbewerb – ja, als solchen empfand ich das – nicht mehr mitmachen. Ich reichte innerlich die Kündigung für diese Kindergeburtstags-Eskapaden ein.
Für unsere Familie beschlossen, dass es für das Geburtstagskind morgens einen tollen Geburtstagstisch und einen Kuchen gibt – dass wir aber nicht mehr groß mit anderen Kindern feiern. Für das Geld, dass dabei drauf geht, könnten wir nämlich genauso gut in ein Wellnesshotel im Bayrischen Wald fahren und es uns mal so richtig gut gehen lassen.
Wir fahren jetzt einfach immer über die Geburtstage der Kinder, die praktischerweise nur vier Tage auseinander liegen, weg. Als Familie. Nur für uns.
Natürlich müssen unsere Kinder dadurch auch auf die Geschenke der anderen Kinder verzichten, aber das ist es uns wert. Natürlich haben wir die Kinder gefragt, ob das okay wäre – und nachdem sie eingestimmt hatten, war für uns die Sache mit den aufwendigen Kindergeburtstagen gegessen.
Ganz konkret hieß das für mich: Nie mehr all die Socken der eingeladenen Kinder im Kinderparadies zusammensuchen, nicht mehr Schuhe hüten oder schauen, dass jeder wirklich noch zwei am an den Füßen hat.
Keine weinenden Freunde mehr, weil es im Kino zu dunkel ist. Und keine Geburtstagstüten mehr, bei denen man nie weiß, warum erstens auch noch die Gäste beschenkt werden sollen, und zweitens, was man da Sinnvolles reintun könnte.
Unsere Große wird jetzt 14 und hat beschlossen, an ihrem Geburtstag mittags mit Freundinnen essen zu gehen. Das ist für mich in Ordnung und das möchte sie gern alleine und für sich machen und auch selbst bezahlen.
Wegfahren werden wir dieses Jahr trotzdem – und zwar als Familie zur Frankfurter Buchmesse.
Der Kleine freut sich riesig und kann zum Glück auch sehr gut damit leben, seltener auf andere Geburtstage eingeladen zu sein. Für uns als Familie ist es trotzdem die richtige Lösung.
Die Notbremse zu ziehen und nicht mehr mitzumachen in diesem Zirkus des immer Höher-Weiter-Schneller der anderen. Bald fliegen sie noch ins Disneyland Paris mit allen Gästen oder laden Justin Bieber ein…. Nee, danke, für meinen Geschmack ist das einfach alles viel zu krass geworden.
Ist das bei euch auch so? Fühlt ihr euch von den Partys der anderen unter Druck gesetzt? Erzählt mal von euren Erfahrungen. Wir sind gespannt…
Tags: Kinder, Kindergeburtstag, Geburtstag, Fest, Familienalltag, Party, Eltern, Konurrenz0Gastbeiträge