Hallo Lisa,
als Grundschullehrerin hab ich mit großem Interesse deinen Artikel über den CDplayer von "Foane" gelesen. Ich finde es, genau wie du, unglaublich beeindruckend was für Texte Kinder schon schreiben, wenn sie nicht wochenlang nur O's, A's oder E's schreiben müssen. Oder nur "Tim malt" schreiben, weil sie die anderen Buchstaben einfach noch nicht kennen.
Sicher ist die Methode "lesen durch schreiben", wie sie eigentlich schon seit den 80er Jahren in den Grundschulen angewandt werden sollte, nicht für jedes Kind optimal, ich finde jedoch, dass sie Wege öffnet, die das Lernen mit Fibel nicht zulässt.
In deinem Artikel fehlt mir noch die Erklärung, dass die Kinder im Laufe ihrer Grundschulzeit die Rechtschreibregeln nicht nur lernen, sondern auch verstehen sollen. So reicht die Erklärung "wir Erwachsenen schreiben das so" irgendwann nicht aus, sondern es geht darum, dass Kinder verstehen, "Flugzeug" schreibe ich mit "g", weil "der Flug" zur Wortfamilie "fliegen" gehört. "Zeug" ist ein Lernwort mit "eu" und das "g" am Ende hören wir durch die Verlängerung " Flugzeuge". (Natürlich noch nicht im 1. Schuljahr.)
Denn, nicht je öfter ich das Wort schreibe, desto richtiger wird es, sondern je besser ich den Aufbau verstehe, desto richtiger wird mein Wort. In der Uni haben wir einen netten Versuch dazu gemacht: nimm dir einen Stift und ein Blatt Papier und schreibe "Hipp" oder "Snickers" im originalen Schriftzug auf. Es wird dir, obwohl du solche Werbewörter schon oft gesehen hast, schwer fallen. Oder? ☺️
Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich?!
Viele Grüße,
Katharina
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Leserbrief: Rechtschreibung muss von den Kindern verstanden werden
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