
Nicht einmalig, sondern dauerhaft
Die große Tochter war vielleicht 8, die Mittlere um die 5 und der kleine Junge war noch ein Baby. Zum Kleinen waren sie lieb, die Großen hingegen konnten machen, was sie wollten: Alles war falsch.
Jauchzten sie auf, weil sie sich freuten, dass ein lebensgroßes Maskottchen vorbeikam, waren sie "unmöglich", "beim Essen bleibt man sitzen, iss das auf, konzentrier dich, träum nicht". Freuten sie sich mal nicht, wenn eine Dame sie zum Tanz mitnehmen wollte, waren sie gleich "Spielverderber, dann können wir ja gleich nach Hause fahren".
Die Mädchen sahen nicht glücklich aus, sie lachten nicht ausgelassen, sie durften nichts selbst entscheiden und als sie dann doch mal lächelten und fröhlich ihre Eltern fragten, ob sie jetzt zum Lagerfeuer dürfen, da sagten sie "Nein! Wegen der Heulerei von vorhin verboten!"
Kein bisschen Leichtigkeit
Es mag nur ein Ausschnitt aus dem Leben dieser Familie sein, den wir da mitbekommen haben, aber es tat mir wirklich leid für die Mädchen, die in diesen Tagen so viel Chancen auf ein bisschen Leichtigkeit gehabt hätten. Leichtigkeit, aus der heraus unsere Kinder fragten, warum die beiden Mädchen nicht mitspielen dürfen.
Unser Umgang mit den Kindern sieht einfach anders aus. Wir sind der festen Überzeugung, dass unsere Kinder tolle Menschen sind, so wie sie sind. Dass wir ihre Stärken fördern, statt sie für ihre Schwächen zu kritisieren. Was wir unseren Kindern mitgeben möchten?
Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen, Mut, Stärke, Respekt, Empathie, Vertrauen in sich und in uns. Sie müssen den Teller nicht aufessen, weil wir glauben, dass sie ihren Hunger noch gar nicht richtig abschätzen können. Und nehmen wir uns nicht auch manchmal zu viel oder zu wenig? Natürlich weisen wir sie darauf hin, dass sie dann beim nächsten Mal einfach erstmal weniger nehmen sollen.
Was wir uns wünschen
Mein Mann sagt manchmal halb scherzhaft, wir lebten mit den Kindern in einer Art WG. So ist es natürlich auch nicht, wir bitten sie schon, uns beim Tisch decken zu helfen, nicht alle Klamotten immer auf den Boden fallen zu lassen und sich bitte nicht gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Aber es gibt dabei immer viel Kommunikation, Meinungen, Gegenmeinungen, es wird einfach jeder von uns mit seinen Bedürfnissen gehört. Und ich sage auch, wenn ich meine Bedürfnisse in den Hintergrund rücken sehe. Insofern hat es dann doch manchmal etwas von einer Wohngemeinschaft. Manchmal ist es laut, manchmal leise, manchmal gesittet, manchmal chaotisch.
Aber ganz bestimmt steckt immer ganz viel Liebe mit drin. Und das unterscheidet uns dann doch von einer gewöhnlichen WG...
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