Zwei Dinge, die Stadt Land Mama unter anderem ausmachen:
1. Lisa und ich sind ganz schön unterschiedlich. Wir haben uns wirklich lieb und ich finde, sie ist eine tolle Frau und Mutter. Aber sie macht viel anders als ich (bestes Beispiel "Familienbett"). Für den Blog ist das toll, weil wir Euch Lesern zeigen können, dass es nicht nur den einen Weg gibt.
2. Wir sind ehrlich. Bei uns gibt es keine geschönten Bilder oder Berichte. Wir scheitern, wir leben, wir lachen, wir weinen – wir so viele andere Mamas eben auch.
Und genau darum geht es heute - um Ehrlichkeit und darum, dass man manchmal doch nicht starr an seinen Vorstellungen festhalten kann. Einige von Euch werden sich über mein Geständnis die Hände reiben, in sich hinein lachen und sich sagen: „Ha, geschieht der doch recht!“ (Denn ich weiß, dass einige Leser sich ganz schön über meine Einstellung zum Thema Schlaf geärgert haben..)
Was ist also los? JA, unsere Schlafsituation hat sich verändert. Wer hier schon eine Weile mitliest, weiß: Ich habe mich immer gegen ein Familienbett gewehrt. Und meine Kinder sind schon immer alleine eingeschlafen und haben in ihren Betten durchgeschlafen.
Und nun das: Das Söhnchen kommt seit 4 Wochen JEDE Nacht zu mir ins Bett – und bleibt dort. Ich fühle mich plötzlich als sei ich die Land-Mama :-)
Wie kommt´s? Ich weiß es nicht. Ich kann es mir nicht erklären, warum er plötzlich, mit 2,5 Jahren, nachts zu mir kommt.
Die ersten Nächte habe ich – ganz meiner Überzeugung nach – darauf bestanden, dass er in sein Bett zurück kehrt. Mit der Folge, dass er entweder wenige Minuten später wieder an meiner Bettkante saß oder ich stundenlang neben seinem Bett saß (denn sobald ich es gewagt habe, mich leise davon zu schleichen, ist er aufgewacht und hat geweint).
Nun ist er in dem Alter, in dem er sich schon ganz gut ausdrücken kann. Ich habe ihn also gefragt, warum er nachts zu mir kommt. Und er sagte (natürlich in seiner Babysprache): „Weil ich traurig bin, weil ich alleine bin.“ Daraufhin sagte ich, dass er ja nicht alleine sei, weil er mit seiner Schwester im Zimmer schläft. Er antwortete: „Aber ich will zu Dir.“
So einfach.
Ich zerbrach mir den Kopf. Sollte ich wirklich alles über Board schmeißen, an was ich glaube? Und: In wenigen Monaten kommt doch das Baby, da möchte ich eigentlich nicht noch ein Kleinkind im Bett haben.
Zudem kommt: Der Gatte, ein Kind und ich in unserem Bett – das funktioniert nicht. Hat es noch nie. Ich brauche Platz zum Schlafen.
Trotzdem merkte ich ganz tief in mir drin, dass ich jetzt mal Abstand von meinen Vorstellungen nehmen muss. Ich möchte meinem Sohn die Nähe geben, die er ganz konkret einfordert. Weil er sie jetzt braucht.
Und so rutsche ich Nacht für Nacht zur Seite, der Gatte zieht dann ins Gästezimmer und ich lausche dem gleichmäßigen Atem meines Sohnes.
Das ist schön, das gebe ich gerne zu. Für den Moment. Denn es ist wichtig für mein Kind. Und ich kann verstehen, warum viele Mütter das Familienbett lieben. Denn ja, auch mein Sohn ist nachts unglaublich süß, diese kleinen Arme, diese Wärme, dieses Vertrauen.
Trotzdem ist das Familienbett nicht unsere Dauerlösung. Ich vertraue jetzt einfach darauf, dass ich merken werde, wann die Zeit gekommen ist, ihn wieder in sein Bett zu begleiten....
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