Unsere Leserin hat zwei wunderbare Kinder, merkt aber, dass irgendwie noch jemand fehlt. So richtig beschreiben kann sie das nicht, denn im Grunde ist sie auch schon mit den Zweien ordentlich ausgelastet. Kennt das jemand von euch? Lest mal, es werden sich sicherlich einige Mütter wiedererkennen. Wir jedenfalls kennen dieses diffuse des Kinderwunsches bei gleichzeitiger Total-Auslastung durch die bereits geborenen Kinder nämlich sehr gut.
"Vor einiger Zeit schrieb ich mit einer Bekannten. Ihr Sohn ist so alt wie meine ältere Tochter, nämlich vier. Sie hatte ein neues Profilbild und war eindeutig schwanger...
Da wir uns lange nicht mehr gesehen hatten, nahm ich das als Anlass, zu fragen, ob es Nachwuchs gibt und wie es allen geht. Ihr kennt das. Sie schrieb, dass es bald eine kleine Schwester gibt und sie sich um einen Bauplatz beworben haben und dann wären sie „fertig“. Familienplanung, Haus... Fertig. Und seit dem grübele ich immer wieder.
Ich wollte immer mehr als die „klassischen“ zwei Kinder haben. Nun haben wir zwei wunderbare Töchter, zwei und vier Jahre alt. Und bei mir gibt es nicht dieses „Fertig“-Gefühl!
Ich wünsche mir noch ein drittes Kind, weiß aber wirklich nicht warum. Es ist nämlich nicht so, dass ich jeden Tag mit links wuppe!
Nein, ich bin schnell genervt, finde es total anstrengend, kleine Kinder zu haben, stemme den gesamten Alltag fast alleine – der Mann hilft unheimlich viel, ist aber nun mal von 8 bis 18 Uhr aus dem Haus. Er wäre wirklich gerne mehr da, aber das Geld… – die meisten kennen das.
Die Nächte sind oft noch doof und generell empfinde ich es als anstrengend, zwei kleine Kinder zu haben, eben alles, was damit zusammen hängt. Irgendwer ist immer krank und steckt den nächsten an. Nichts kann man wirklich planen und dabei bin ich so ein strukturierter Mensch.
Vor allem die Freiheit, sich Zeit für sich zu nehmen, fehlt mir immer wieder. Omas und Opas wohnen auch nicht in direkter Nähe. Alles in allem bin ich also gut ausgelastet mit der Arbeit, den Kindern und dem Haushalt.
Und trotzdem habe ich dieses Gefühl, nicht vollständig, nicht fertig zu sein – es lässt mir keine Ruhe.
Der Mann sagt übrigens eindeutig, zwei Kinder reichen ihm, es sei anstrengend genug… Er will kein weiteres und damit ist das Thema für ihn erledigt. Und ich denke auch so oft, warum wünsche ich mir noch ein Kind?
Gründe gegen ein drittes Kind
Eigentlich spricht so viel dagegen:
Das Geld! Noch mal Elternzeit! Weniger Gehalt also. Und dann die Kosten! Noch mal mehr Kleidung etc. – und erst später – drei statt zwei Klassenfahrten, Geburtstagsgeschenke für Freunde, Kinobesuche, Karussellfahrten, Ausbildung etc. Ein neues Auto? Was kostet das alles? Wie sollen wir uns das leisten???
Die Gesundheit! Wir haben zwei gesunde Kinder und ich habe zwei Geburten gut überstanden. Was ist wenn beim dritten Mal irgendwas passiert??? Mir? Dem Kind? Ist es nicht ein Risiko?
Die Zeit! Noch weniger Zeit für uns und unsere Hobbys, weniger Schlaf, noch länger Kleinkinder im Haus haben... Der Altersunterschied zwischen unseren Mädels ist toll, sie sind sich so nah. Kommt noch ein Kind ist der Unterschied zwischen Nr. 1 und Nr. 3 so groß. Zudem bin ich Mitte 30, lange Zeit, es mir zu überlegen, möchte ich mir nicht mehr nehmen. Außerdem wird der Altersabstand zwischen den Kindern dann noch größer... Was ich persönlich auch schwierig finde.
Gründe für ein drittes Kind
Tja, was sind dann die Argumente, die dafür sprechen?
Na klar, als erstes die Liebe, die wächst mit jedem Kind und macht das Familienleben noch bunter! Geschwister – viele Geschwister haben ist sicher unheimlich schön! Es gibt immer jemanden zum Reden, Spielen und Streiten!
Das ist eigentlich der Punkt, über den ich am Häufigsten nachdenke: Dass viele Kinder haben bedeutet, dass immer was los ist, das Haus voller Kinder! Das merke ich jetzt schon beim zweiten Kind.
Auch die Ansprüche an mich selber (Perfektionismus) haben nachgelassen, ich bin doch entspannter geworden mit dem zweiten Kind – vielleicht wäre das dann beim dritten noch mehr so?
Wie habt ihr das gemacht? Kopf oder Bauch entscheiden lassen? Wusstet ihr schon immer, wie viele Kinder ihr haben wolltet? Was haben eure Männer gesagt? Gibt es tatsächlich jemanden, der immer mehr als zwei Kinder haben wollte und dann doch nach einem oder zwei gesagt hat: „Nee. Das ist mir zu anstrengend?“ Erzählt doch einfach mal, vielleicht erleichtert es mir die Entscheidung."
Tags: Kinderwunsch, drei Kinder, Mutter, Vater, Kinder, Familienplanung, Schwangerschaft, Nachwuchs0Gastbeiträge