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Channel: STADT LAND MAMA
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Hilfe, die Welt geht unter! Bald, vielleicht, irgendwann, eventuell...

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Liebe Lisa, nichts läge mir ferner, als über meinen Ehemann zu spotten. Ich finde ihn nämlich nach 12 Jahren Beziehung immer noch ganz ganz toll. ABER: Ich glaube, er hat gerade eine Schraube locker. Und das kam so:

Am letzten Samstag sind wir zusammen in den neuen James Bond gegangen. Popcorn, Cola, Spannung – das volle Programm. Nach dem Kino wollte mein Mann nicht so wirklich über den Film reden, sondern verfiel in düsteres Schweigen. So weit so seltsam. Am nächsten Morgen murmelte er: „Irgendwann passiert uns das, dass das Internet oder der Strom gekappt wird. Und dann herrscht nach drei Tagen Ausnahmezustand!“ Ich so: „HÄ?“ Zum Hintergrund: Im neuen Bond geht es um Internet-Kriminalität, ziemlich beängstigend, aber irgendwie für mich weit weg. Mein Mann aber war angefixt und malte sich das Szenario aus, wie sich unser Leben ohne Strom verändern würde. Er ist überzeugt: Nach drei Tagen würde es ums nackte Überleben gehen.

Beispiel: Wer hat denn heute noch viel Bargeld? Ohne Strom kannst Du am Automaten keins ziehen. Ohne Geld kannst Du nicht einkaufen. Ohne Lebensmittel hast Du schnell ein Problem. Ich nickte, dachte aber immer nur: HÄ?????

Beispiel 2: Ohne Strom fällt der Kühlschrank aus, der Herd funktioniert nicht, Internet und Radio sind futsch. Die Möglichkeit, an Information zu kommen, wäre gleich null. Gruselig. 

Im Laufe des Tages beruhigte sich mein Mann aber, dachte ich zumindest. Denn gestern klingelte es zweimal an meiner Tür. Das erste Mal wars der Postbote, der riesige Pakete brachte. Wasserkanister waren darin, zweimal 15 Liter. Und ein Gaskocher. Das zweite Mal wars der Lieferservice vom Supermarkt. Er brachte mir 15 Packungen Haferflocken, 10 Packungen Studentenfutter, 30 Flaschen Wasser, diverse Liter H-Milch und 8 Kilo Nudeln. Bei allen Bestellungen war der Auftraggeber mein Mann.

Ich bin irritiert. Und rufe den Gatten auf dem Handy an. Die Kanister seien dafür da, im NOTFALL WASSER AUS DEM NAHEN SEE ZU HOLEN (der tatsächlich Trinkwasserqualität hat). Mit dem Gaskocher könnten wir auch dann noch kochen, wenn der Strom weg ist. Haferflocken, Nüsse und Nudeln seien sehr nahrhaft und lange haltbar. Und Wasser könne man nie genug haben. Falls die Welt zusammenbricht.

Erst habe ich gar nichts gesagt und dann LAUT gelacht. Ich dachte, ich kenne den Mann in- und auswendig, schätze seine ruhige, überlegte Art -  und dann DAS. Das Lachen verging mir allerdings schnell wieder. Als er nämlich sagte, er würde noch einen Kompass kaufen, dass wir uns im Notfall bis Skandinavien durchschlagen können.

Eins sag ich Dir,Lisa, – das nächste Mal gehe ich mit ihm in einen Matthias Schweighöfer Film...

Tags: Ehe, Beziehung, Einkaufen, Nahrung0Stadtleben

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